Feldhamster
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Feldhamster

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Liebe Entdeckerin, Lieber Entdecker!

ich gelte als eines der niedlichsten und buntesten Pelztiere Europas, aber das hat mich leider nicht davor bewahrt, dass ich mittlerweile zu den seltensten und gefährdetsten Tierarten Europas zähle. In Österreich wurde ich daraufhin sogar zum „Tier des Jahres 2024“ gewählt.

Wo ihr mich in Österreich finden könnt und ob ihr mich auch auf einer Seewinkel-Safari entdecken könnt, verrate ich euch in der aktuellen Newsletter-Ausgabe.

Ihr Feldhamster
(Cricetus cricetus)

Bildnachweis: SgH Vienna, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Header-Bildnachweis: Sphoo, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

  • Lat. Bezeichnung – Cricetus cricetus

  • Größe – ca. 280 mm

  • Gewicht – ca. 320 g

  • Färbung – auffallend bunt

    • Rücken rötlichbraun

    • helle Partien an Schultern, Hals, Backen, Ohren, Pfoten und Schnauze

    • Bauch und Kehle tiefschwarz

  • Verbreitung – Nordwestchina bis Niederlande, Belgien und Frankreich

  • Aktivität – vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv

  • Winterschlaf – ja

Eine „bunte“ Fellfärbung klingt zuerst etwas ungewöhnlich und irreführend für ein Säugetier. Wenn man sich die Färbung genauer ansieht, fällt jedoch sofort auf, dass es tatsächlich „farbenfroher“ ist, als das Fell anderer Säugetierarten. Der Rücken ist rötlichbraun. Schultern, Backen, Ohren, Pfoten sowie Hals und Schnauze sind hingegen hell gefärbt. Bauch und Kehle sind wiederum schwarz. Außerdem fallen besonders die relativ großen, abstehenden Ohren, schwarzen Augen und die rosa Nase auf.

Bildnachweis: Martin Dürr from Stockerau NÖ, Austria, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Bildnachweis: katanski, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons

Der Feldhamster zählt zu den Nagetieren und ist die einzige heimische Hamsterart Österreichs. Das Verbreitungsgebiet liegt in Österreich nur im Nordosten und Osten. Es handelt sich dabei um eine echte „Steppenart“, die nur unter 400 m Seehöhe und bei pannonischem Klima vorkommt. Besiedelt werden hauptsächlich ebene Flächen, die grabfähiges Untergrundmaterial und ausreichend Abstand zum Grundwasser aufweisen. Dazu zählen Felder, Wegränder, Trockenrasen, aber auch Hausgärten und Friedehöfe in Dorf- sowie Stadtbereichen.

Grabfähiges Untergrundmaterial ist deshalb wichtig, da Feldhamster unterirdische Baue anlegen und einen Großteil ihres Lebens darin verbringen. Diese Behausungen können bis zu zwei Meter tief in die Erde reichen. Die Öffnungen an der Erdoberfläche haben einen Durchmesser zwischen sechs und zehn Zentimeter. Den Winterschlaf verbringen Feldhamster, immer einzeln für sich, in so einem Bau. Sie horten darin über das Jahr einen großen Futtervorrat, welcher ihnen während dem Winter das Überleben sichert. Die durchschnittliche Vorratsmenge beträgt rund zwei Kilogramm. Ihre Ernährung ist vielfältig und reicht von Körnern, Samen, frischen und trockenen Pflanzenteilen bis zu Insekten und Aas.

Im März bzw. April erwachen die Nager, erwachsene Männchen normalerweise zuerst, aus ihrem Winterschlaf und starten alsbald mit der Paarung. Dazu sucht das Männchen gezielt Weibchen auf. Den Rest des Jahres gehen beide Geschlechter wieder getrennte Wege. Es kann zu mehreren Würfen pro Jahr kommen, wobei zwischen drei und 15 Junge pro Wurf möglich sind. Die Jungen kommen nach einer Tragzeit von ca. 20 Tagen zur Welt und verlassen bereits nach rund 17 Tagen zum ersten Mal den mütterlichen Bau.

Da Feldhamster am unteren Ende der Nahrungskette stehen, haben sie sehr viele Feinde. Dazu zählen v.a. Rotfuchs (Vulpes vulpes), Steppeniltis (Mustela eversmanni), Weihen (Circus sp.), Sakerfalke (Falco cherrug), Turmfalke (F. innunculus), Mäusebussard (Buteo buteo) und Kaiseradler (Aquila heliaca), um nur einige wichtige aufzuzählen. In ihrem weitreichenden unterirdischen Bau- und Tunnelsystem finden sie jedoch gute Versteckmöglichkeiten. Falls sie jedoch keine Fluchtmöglichkeit haben, können Feldhamster ausgesprochen wehrhaft (auch gegenüber Menschen) werden. Dabei plustern sie sich bei Gefahr auf und geben Droh- und Zischlaute von sich. Lässt sich der Feind damit nicht in die Flucht jagen, kommt es zu einem ganz besonderen Naturschauspiel: Sie werfen sich auf den Rücken und zeigen dabei ihren schwarzen Bauch und die weißen Beine, dies soll den Eindruck eines weit aufgerissenen Mauls mit Zähnen machen und den Feind vertreiben.

Generell haben Feldhamster, mit einem maximalen Höchstalter von rund zwei Jahren, eine sehr kurze Lebenserwartung.

Bildnachweis: © Nina Lipecki

Versiegelung und Intensivierung der Landwirtschaft stellen für den Feldhamster die größte Bedrohung dar. Durch die immer großflächigere und effizientere Bewirtschaftung von Ackerflächen, haben Feldhamster immer seltener die Chance sich lebensnotwendige Nahrungsvorräte anzulegen. Dadurch, dass die eingesetzten Maschinen und dadurch auch die bewirtschafteten Flächen immer größer werden, verschwindet die typische kleinstrukturierte Landwirtschaft im Osten Österreichs und damit auch der geeignete Lebensraum vom Feldhamster. Durch die Versiegelung hochwertiger landwirtschaftlicher Flächen wird zusätzlich wertvoller Lebensraum zerstört.

Trotz dieser vielen Herausforderungen gibt es Möglichkeiten dem Feldhamster zu helfen. Einerseits kann man Lebensmittel bei regionalen, kleinstrukturierten Landwirt:innen beziehen, die auf eine „hamsterfreundliche“ Bewirtschaftung achten. Andererseits kann man auch durch eine möglichst naturnahe Gartengestaltung, besonders wenn man am Ortsrand wohnt, ein potentielles Habitat für Feldhamster schaffen. Solch gestaltete Flächen müssen nicht unbedingt als Lebensraum für dieses Nagetier dienen, sondern stellen dadurch auch wertvolle „Trittsteinbiotope“ dar, also Flächen, die zur sicheren Wanderung geeignet sind. Eine „hamsterfreundliche“ Bewirtschaftung von Flächen sichert außerdem das Überleben anderer Tierarten.

Wann zu beobachten
Generell sind Feldhamster nur schwer zu beobachten, da sie einerseits verborgen leben, hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiv sind und über die kalte Jahreszeit (zwischen September/Oktober bis März/April) Winterschlaf halten und somit ihren Bau nicht verlassen. Wie oben bereits erwähnt, ist das ausreichende Vorhandensein von (kleinstrukturierten) landwirtschaftlichen Flächen mit ausreichend Nahrung (vielseitig) Voraussetzung für das Vorkommen von Feldhamstern. Im Seewinkel besteht, durch das Vorhandensein von kleinflächigen und ländlichen Strukturen, noch die Möglichkeit, diesen bunten Nagetieren zu begegnen. Aufgrund der zunehmenden Intensivierung der Landwirtschaft und Versiegelung ist jedoch auch die Zahl der Feldhamster und damit vieler „Steppenbewohnern“ hier in der Region stark zurückgegangen. Eine tolle Möglichkeit den Feldhamster und seine Vorbereitung auf den Winterschlaf kennenzulernen, besteht bei der Genuss-Safari. Bei dieser Safari dreht sich alles ums Thema „Fressen“ (inkl. regionalem Picknick).

Richtig Beobachten
Feldhamster sieht man gelegentlich über die Straße flitzen. Bei der Nationalpark-Bewahrungszone rund um die Lange Lacke, wo naturnah bewirtschaftete Ackerflächen an beweidete Hutweideflächen grenzen, bestehen sehr gute Möglichkeiten, dem ein oder anderen Feldhamster zu begegnen. Der Blick aus der Entfernung vermeidet jedoch unnötige Störung. Genießen Sie lieber den Anblick oder Fotografieren Sie durch die entsprechende Optik, als zu versuchen, immer näher an das Tier heranzukommen.

Auch am Gelände der St. Martins Therme & Lodge kann man mit etwas Glück Feldhamster entdecken.

Durch die naturnahe Bewirtschaftung am hauseigenen Gelände und die angrenzenden relativ kleinstrukturierten landwirtschaftlichen Flächen gibt es geeignete, „hamsterfreundliche“ Lebensräume. Sie bei einem Spaziergang am St. Martins Entdeckerpfad zu entdecken, ist aber wohl eher Glückssache und keine unbedingt häufige Begebenheit.

Testen Sie Ihr Wissen!

Entdecken Sie jeden Monat eine neue Art und gewinnen Sie mit etwas Glück einen Seewinkel-Safari-Gutschein für zwei Personen.

Viel Glück bei der Teilnahme und Entdeckergrüße,
Ihr Naturerlebnis-Team der St. Martins Therme & Lodge

Teilnahmebedingungen:
Das aktuelle Gewinnspiel läuft bis 30. September 2024. Die Ermittlung des Gewinners für einen Safari-Gutschein für zwei Personen erfolgt unter allen Teilnehmern mit der richtigen Antwort unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Der/die Gewinner/in wird per E-Mail verständigt. Die Barablöse des Gewinns und der Rechtsweg sind ausgeschlossen.

Wie lange ist etwa die Tragzeit von Feldhamstern (in Tagen)?*
Der Feldhamster frisst unter anderem…?*
Welche Auszeichnung erhielt der Feldhamster im Jahr 2024?*

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